Böblingen, Holzgerlingen, Ehningen, Stuttgart – Die Regionalversammlung der Region Stuttgart hat in ihrer öffentlichen Sitzung am 2. April 2025 entschieden, die für die Windenergienutzung vorgesehene Fläche BB-14 deutlich zu verkleinern. Die Partner der Stadtwerke Böblingen, Stadtwerke Stuttgart und SOWITEC haben daraufhin entschieden, ihre laufenden Planungen an dem Standort vorerst einzustellen.
Abstand zu Siedlungsbereich der Diezenhalde vergrößert
Die Vertreterinnen und Vertreter der Regionalversammlung haben sich in ihrer Sitzung am Mittwochabend mehrheitlich für einen vergrößerten Puffer zu den Siedlungsbereichen der Diezenhalde in Böblingen ausgesprochen. Im Ergebnis wurde das bisher vorgesehene Windvorranggebiet deutlich verkleinert. „Wir mussten auf der Grundlage der Entscheidung der Regionalversammlung die Lage neu bewerten“, sagt Christine Tomschi, Geschäftsführerin der Stadtwerke Böblingen. „Zum jetzigen Zeitpunkt ist eine weitere Verfolgung des Projekts Windpark BB-14 für uns nicht sinnvoll.“
Zeitplan nicht mehr realistisch
Drei Windenergieanlagen wären unter den neuen Rahmenbedingungen wohl noch möglich. Dies sei aber abhängig davon, wie sich die drei Kommunen bezüglich ihrer weiteren Beteiligung entscheiden. Auch müssten bei einer Verschiebung von Standorten zentrale Gutachten neu erstellt und Unterlagen angepasst werden. „Ein Genehmigungsantrag mit vollständigen Unterlagen ist bis Mitte des Jahres jetzt nicht mehr realisierbar“, sagt Gerd Hummel, Geschäftsführer von SOWITEC. Eine Teilnahme an einer EEG-Ausschreibung im Jahr 2026 sei dadurch ebenfalls nicht mehr möglich. „Diese Zeitschiene war für unsere Planungssicherheit immer entscheidend“, sagt Hummel weiter.
Projekt auf Eis, bis mehr Klarheit herrscht
Christine Tomschi möchte den Kommunen nun erst einmal Zeit geben, in ihren Gremien Beratungen durchzuführen. „Wir nehmen die Projektarbeit erst wieder auf, wenn die Interessen und Absichten der Kommunen klar und die neuen Förderregeln für die Windenergie bekannt sind“, führt die Geschäftsführerin weiter aus. Holger Techert, Projektleiter bei den Stadtwerken Stuttgart, ergänzt: „Wir gehen davon aus, dass wir die ausgewählten Partner vor Ort bleiben. Vielleicht ergibt sich doch noch einmal die Chance, mit unseren Windenergieplanungen einen Beitrag für den Klimaschutz, die Energiesouveränität und die Wertschöpfung vor Ort zu leisten.“